In der ersten Auseinandersetzung mit dem Thema, fielen mir instinktiv die Hörner der Ziege ins Auge, die meinen Blick fortan immer wieder fesselten. Dabei kam mir die starke Assoziation zu Gesteinsformationen und explizit Stalagmiten in den Sinn. In der darauffolgenden Recherchephase stieß ich auf die Geschichte der Geburt des Zeus, welche die beiden Themen „Ziege“ und „Stalagmiten“ vereinte und die Umsetzung des Themas in das Objekt „Amaltheia“ einleitete.
Kronos, der Vater von Zeus fürchtete, von seinem Thron als mächtigste Gottheit gestoßen zu werden. Aus diesem Grund fraß er alle Kinder, die ihm seine Frau Rhea gebar. Sie war es mit der Zeit Leid geworden und wickelte einen Stein in ein Laken, welchen sie den unwissenden Kronos verschlingen ließ. Ihren neugeborenen Sohn Zeus versteckte sie in einer Tropfsteinhöhle. Um ihn zu schützen und zu nähren verwandelte sie eine Nymphe in die „Amaltheia“, die göttliche weiße Ziege. In einem Kampf mit Zeus verlor diese ein Horn, das heute noch als Füllhorn bekannt ist.
Um das Objekt aufzubauen, nutzte ich einen Scheidetrichter aus dem Chemiebedarf und Porzellan-Gießmasse, die ich kontrolliert in einen elektrischen Brennofen über viele Nächte tropfen ließ. Das Ergebnis spiegelt die Fragilität der Stalagmiten und die Form eines Horns wieder und lädt den Betrachter ein, die verschiedenen Schichten und Ebenen zu erforschen.
Brand
Aufbau im Elektroofen bei ca. 250 Grad Celsius
Glattbrand bei 1180 Grad Celsius
Material
Porzellan Gießmasse
Jahr
2017 – 2018
Maße
Höhe 250 mm
Hintergrund
Dieses Projekt zum Thema „Ziege“ entstand im Rahmen des internen Dannerwettbewerbs 2017/2018 an der Keramikschule Landshut.
Die Jury sprach für dieses Experiment im Rahmen des Wettbewerbs eine Belobigung für das Experiment, die Idee und die Art der Dokumentation aus.