Ich freue mich sehr, dass meine Arbeit „Saggar Saggar“ für die Ausstellung beim European Ceramic Context 2024 in Dänemark ausgewählt wurde. Diese Veranstaltung, die im September stattfinden wird, ist ein bedeutender Wettbewerb und eine Ausstellung, die sich der nachhaltigen Praxis in der zeitgenössischen Keramikkunst widmet. Es ist eine große Ehre, meine Werke neben so vielen talentierten Künstlern aus ganz Europa präsentieren zu dürfen.
Die diesjährige Ausstellung konzentriert sich auf die dringenden Herausforderungen, denen unser Planet gegenübersteht. Die europäische Keramikszene soll dazu beitragen, nachhaltige Praktiken zu entwickeln und umzusetzen. Die intensive Nutzung der natürlichen Ressourcen hat zu einem erheblichen Verlust der Biodiversität, Ungleichgewicht und einer schweren Klimakrise geführt. Daher ist es unser aller Verantwortung, Lösungen zu finden und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Meine Installation „Saggar Saggar“ besteht aus 50 Gebrauchsgefäßen und verschiedenen Kapseln aus Cordierit, Siliziumkarbid und Aluminiumoxid. Diese Materialien begleiteten mich während der Entwicklung des Kapselbrandes. Zusätzlich verwende ich Rohstoffe, um den Prozess für den Betrachter begreifbarer zu machen. Bei den Kapseln versuche ich, Materialien zu verwenden, die von der Industrie aussortiert wurden und so weiter Verwendung finden.
In meiner Bewerbung zur Ausstellung habe ich auf die Frage, wie meine Arbeit Nachhaltigkeit berücksichtigt, geantwortet:
„In meinen keramischen Arbeiten steht Nachhaltigkeit im Mittelpunkt, wobei ich mich auf zwei Hauptaspekte konzentriere. Der erste Aspekt ist die Verwendung einer niedrigen Brenntemperatur von 1100 Grad Celsius, die eine energieeffiziente Produktion ermöglicht, ohne die Qualität hochwertiger Gefäße zu beeinträchtigen. Dies wird durch die Verwendung von fortschrittlichem, niedrig sinterndem Steinzeugton erreicht. Der zweite Aspekt bezieht sich auf den Prozess der Farbgebung. Für die Innenseite verwende ich eine transparente Glasur ohne problematische Rohstoffe, während organische Materialien wie Eierschalen, Kaffeesatz und Orangenschalen für die Färbung der Außenseite zum Einsatz kommen. Diese Materialien, die oft als alltäglicher Abfall angesehen werden, geben jedem keramischen Stück eine einzigartige Zeichnung. Diese Methode reduziert den Energieverbrauch und verwertet Abfälle, was mein Engagement für Umweltbewusstsein in der Kunst unterstreicht.“
„In meiner Arbeit möchte ich die Spuren natürlicher Materialien in Keramikstücken bewahren. Dieser Ansatz ermöglicht es, Verbindungen zu Orten oder Erinnerungen festzuhalten und ihnen einen greifbaren Platz im Leben zuzuweisen. Besonders ansprechend finde ich die intensive Erfahrung bei der Nutzung von Trinkgefäßen. In diesen Objekten kontrastiert ein hoch technischer Tonkörper mit einer Oberfläche, die archaisch und ursprünglich wirkt. Während des Brennprozesses werden die Keramiken in einer luftdichten Kapsel zusammen mit Materialien wie Algen, Stahlwolle oder Heu gebrannt, wodurch Rauchspuren in der Oberfläche eingebettet werden und Substanzen wie Salz das Objekt bedampfen. Meine Arbeit ist nicht nur ein Ausdruck meiner künstlerischen Vision, sondern auch eine Einladung für andere, die tiefere Verbindung zwischen Natur, Material und menschlicher Erfahrung zu erkunden und zu schätzen.“
Der European Ceramic Context 2024 bietet eine Plattform für neue und bedeutende Werke, Projekte und Installationen, die einen Überblick über die experimentellen, innovativen und nachhaltigen Trends in der zeitgenössischen europäischen Keramik geben. In zwei großen Ausstellungen werden Arbeiten gezeigt, die nachhaltige Praktiken in den Vordergrund stellen. Dabei können die Werke einzigartig oder Teil einer Serienproduktion sein, unter Verwendung jeglicher Technik und Form des künstlerischen Ausdrucks. Es ist eine großartige Gelegenheit die wichtigen Themen Nachhaltigkeit und innovative Keramikpraktiken weiter zu erforschen und zu fördern.